Faucon – und der Falke fliegt doch!

Der Falke ist ein Aufbau, der eigentlich en passant geschehen sollte. Oder eigentlich gar nicht. Eigentlich wollten wir einen alten Vierzylinder für Glemseck101 aufbauen. Aber als wir mit “Mr 101” Jörg Litzenburger telefonierten, hatte der andere Pläne. Er lud uns direkt zum Top-Act des 2016er Treffens ein – Essenza.

Klar, dass wir uns geschmeichelt fühlten (idiotisch, ich weiß). Und auch klar, dass wir uns keine Gedanken machten, wie das enden könnte (noch viel idiotischer). Denn natürlich wollten wir kein Allerweltsmoped bauen. Mit dem Reglement – 2 Räder, 2 Zylinder, 1200ccm, no dragsters – war klar, dass es im Fahrerfeld von aufgepumpten 1200ccm Vierventilern nur so wimmeln würde. Für uns war die Essenz des (Renn-)Motorradfahrens aber nie NUR die Leistung – sondern die Performance.

Deshalb beschlossen wir unsere persönliche Interpretation von Race-Performance zu bauen. Nicht 1200, sondern 420ccm. Nicht 190, sondern nur 90PS. Aber eben auch nicht über 100kg…

Das Ergebnis wurde so aufwändig, dass wir die letzten 2 Wochen vor Glemseck buchstäblich Tag und Nacht gearbeitet haben. Noch 36 Stunden vor Abfahrt nach Leonberg waren wir so unbeschreiblich ausgelaugt, erschöpft und frustriert darüber, dass wir es wahrscheinlich nicht schaffen werden, dass wir am liebsten mit dem Bulldozer durch die Werkstatt gefahren wären!

Kein Mensch, der nicht schon einmal im Wettbewerb stand, wird unsere Euphorie nur 3 Tage später verstehen, nach der knappen Niederlage gegen die Young Guns auf Ducati. Wir haben verloren. Aber wir sind angetreten. Und der Falke fliegt wie der Teufel!